Unsere neue Voliere
Die Planungen sind, wie gesagt nun endlich abgeschlossen. War alles nicht so einfach zumal wir, aufgrund der Erfahrungen beim 1. Bau einiges verändern wollten. Mehr Fenster, mehr Fläche im Innenvolierenteil und vor allen Dingen Wasser und Warmwasser. Die Luft- und Luftfeuchtigkeitssteuerung wird ebenfalls neu durchdacht. Luftwäsche gibt's natürlich auch wieder. Wir werden alles wieder fliesen. Zur Reinigung eben am besten. Ich hab mal die Zeichnung mit mehreren Ansichten als Bild eingefügt.
Wenn es dann richtig los geht gibt es wieder Neuigkeiten und auch Fotos vom Baufortschritt.
GRUNDSÄTZLICHES
Der Volierenbau
Der Bau einer Voliere
muss gut überlegt sein. Nicht nur der Gesetzgeber (Bauamt) verlangt in
einigen Bundesländern eine Genehmigung. Auch die Nachbarn sollten
unbedingt mit einbezogen werden, denn Aras können recht laut schreien
und das gefällt sicher nicht jedem Nachbarn.
Die
Planung
Wenn Sie also alle
baurechtlichen und nachbarschaftlichen Punkte geklärt haben, geht's mit
der Planung einer Voliere weiter. Bedenken sie, dass die Voliere für ein
Pärchen schon ziemliche Ausmaße annehmen kann und auch sollte. Zu große
Volieren gibt es nicht und aus diesem Grund berechnen sie zunächst
einmal die Grundfläche einer Voliere und den Standort. Leicht schattig
sollte der Platz sein, aber nicht zuviel, denn Sonne mögen auch die
Aras.
Für die Planung habe
ich z.B. Microsoft Visio verwendet. Dies ging relativ einfach und Visio
hatte bereits einige Symbole (Shapes) für den Bau von Gebäuden in dem
Standard enthalten. Ebenfalls konnte ich die Maße ideal in Visio
einbinden.
Hier mal ein Beispiel
(zum Vergrößern - Bild anklicken):
Folgende Punkte
sollten sie unbedingt berücksichtigen:
-
Sollen die sich
die Aras ganzjährig in der Voliere aufhalten, benötigen sie für die
Herbst- und Winterzeit eine Heizung. Wenn möglich schließen sie die
Heizung an ihre Zentralheizung an. Wenn nicht, müssen sie elektrisch
heizen. Beachten sie hierbei unbedingt die Heizkosten. Diese können
sich recht unangenehm auf ihre Stromrechnung auswirken. Als
Heizstrahler eignen sich am besten sogenannten Dunkelstrahler die
ein unsichtbares Infrarotlicht ausstrahlen. Diese sind so
anzubringen, dass die Vögel auch mal dem Heizlicht ausweichen
können.
-
Beachten sie beim
Fundament, dass als Isoliermaterial ggf. Styrodur in Frage kommt.
Ein idealer Baustoff, sehr gute Isolierwerte und einfach zu
verbauen. Ich habe sogar für den Innenbereich der Voliere unterhalb
des Fundaments noch eine 50 mm dicke Styrodurschicht eingebaut.
-
Der Innenbereich
sollte und muss ebenfalls isoliert werden (Fussboden innen, Wände
und Dach). Eine 100 mm dicke Isolierung reicht vollkommen aus, Ich habe dafür ebenfalls Styrodur verwendet. Styrodur ist zwar etwas teurer, aber
aufgrund der sehr guten Isolierwerte ein idealer Baustoff. Den Innenbereich
habe ich in Holzständerbauweise
gebaut. Also Trockenbau.
Bei dieser
Bauweise müssen sie jedoch immer daran denken, dass die Wände vom
Aufbau her gut belüftet werden müssen. Ansonsten bildet sich schnell
Kondenswasser und das Holz schimmelt. Ich habe eine Aussenlattung
angebracht die überluckt (aufgesetzt) ist. Sieht folgendermaßen
aus:
Draufsicht: Der
graue Balken ist quasi die Innenwand auf der von außen nun die
überluckten Außenbretter befestigt werden. Der Zwischenraum ist dann
die Belüftung der Innenwand. Somit entsteht kein Kondenswasser.
Der
Innenteil der Voliere
Die Innenbauweise
ist natürlich abhängig von ihrem Budget. Ich habe Fermacell Platten
verwendet und anschließend Gisogrund (Grundierung) und Lastogum
(Kunststoff zum Auftragen und Abdichten gegen Feuchtigkeit)
aufgetragen. Anschließend wird alles verfliest und die Decke mit
Silikonfarbe gestrichen. Der Vorteil dieser Bauweise ist, dass die
relativ hohe Luftfeuchtigkeit im Innenteil den Wänden nichts anhaben
kann. Für die Ecken habe ich dann ein flexibles Dichtungsband
verwendet, so dass die Feuchtigkeit nun nicht mehr in die Fermacell
Platten eindringen kann.
Die Fliesenfarben
die sie für den Innenteil verwenden, können für die Vögel u.U. sehr
störend wirken. Verwenden sie also warme Farben die auch in der
Natur vorkommen. Z.B. Sandfarbener Fussboden, grünliche Fliesenfarbe
für die Wände und an der Decke verwenden sie ein blau was den Himmel
nachbilden soll. Vielleicht sogar mit einigen weißen Farbtupfern.
Ganz zum Schluss können sie entweder Sand oder Buchenholzgranulat
auf den Boden geben.
-
Bedenken sie,
dass sie auch Strom und Wasser brauchen. Allein schon für die
Reinigung. Stellen sie sich also die Frage, wo die Leitungen liegen
und ggf. ein Abzweig vorhanden ist um Strom und Wasser in die
Voliere zu bekommen. Strom muss übrigens separat abgesichert werden.
-
Das Klima im
Innenteil der Voliere ist nicht nur sehr wichtig sondern sollte
idealerweise überwacht werden. Das heißt, dass ein Steuergerät, von
außen zugänglich das Klima im Innenteil der Voliere kontrolliert und
so die Frischluftzufuhr, die Heizung und die Luftfeuchtigkeit
regelt. Mein "Klimawächter" hat übrigens nur 50 € gekostet und
regelt alles von alleine, wobei ich sogar noch der
Innenraumtemperatur der Belüftung Vorrang geben kann. Also brauchen
sie für den Innenteil der Voliere:
- Heizung
- Lüftung
- Luftfeuchtigkeit
- Strom
- Wasser
- ggf. künstliche Beleuchtung
Ggf. ist eine
künstliche Beleuchtung erforderlich. Achten sie darauf, die richtige
Beleuchtung anzubringen. Ich verwende Arcadia Vogellampen mit einem
Anteil von 2,4% UVB und 12% UVA Lichtanteil. Diese sind ideal für
die Vögel und simulieren das Sonnenlicht. Ggf. ist ein
elektronisches Vorschaltgerät anzubringen welche die Flackerbildung
der Lampen unterdrückt. Die Aras haben einen anderen
Sehfrequenzbereich. Soll heißen: Was beim Menschen nichts ausmacht
empfinden die Vögel als "Flackerlicht".
Wichtig bei allen
im Innenbereich installierten elektrischen Einrichtungen ist
natürlich die Absicherung. Ich verwende hier ebenfalls
Edelstahldraht, welchen ich um alle elektrischen Anschlüsse und
Geräte weiträumig umspannt habe.
Der
Außenbereich der Voliere
Die Größe des
Außenbereichs
ihrer Voliere ist natürlich abhängig von ihren Gegebenheiten. Grundsätzlich gilt: Zu groß, gibt es
nicht. Daher ist die Größe des Außenbereichs der Voliere so zu wählen,
dass die Vögel fliegen können. Das wäre ideal.
Verwenden sie für
den Bau des Außenbereichs keine verzinkten Drähte, da die Vögel bei
schlecht verzinkten Drähten die "Nasen" des verzinkten Drahtes
abbeißen können und eine Zinkvergiftung die Folge sein kann. Ich
selber habe nur Edelstahldraht verwendet. Der ist zwar teurer als
verzinkter Draht aber für die Vögel ungefährlich.
Die Maschenweite
des Drahtes ist ebenfalls immer eine Frage, die sie sich nur selbst
beantworten können. Wenn sie einen "Mausfreien" Aussenbereich
anstreben, sind Maschenweiten von 11 x 11 oder 12 x 12 mm zu wählen.
Die Drahtdicke ist dabei natürlich viel geringer als bei
Maschenweiten von 30 mm und mehr. Bei den Maschenweiten von 11 oder
12 mm haben sie aber den Vorteil, dass die Vögel den Draht nicht
zerbeißen, da der Schnabel der Vögel nicht genügend Hebelwirkung
hat.
Über den Boden
des Außenbereichs gibt es immer wieder unterschiedliche Meinungen.
Naturböden sind zwar schlechter zu reinigen, entsprechen aber dem
natürlichen Umfeld der Vögel. Geflieste Böden sind jedoch besser zu
reinigen und sie vermeiden somit die Bildung von Parasiten auf dem
Boden.
Die Dekoration
Hier sind der
Kreativität keine Grenzen gesetzt. Überladen sie jedoch dabei die
Voliere nicht, denn die Vögel sollen ja fliegen können. Sorgen sie für
Ruhezonen in denen es etwas dunkler ist und für ausreichend
Beschäftigung mit Spielzeug oder Klettergerüsten.
So könnte die
Voliere dann aussehen...
Um die ganzen Baustufen anzuschauen hab ich ein eigenes Bautagebuch erstellt. Viel Spaß beim Anschauen.
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